MännerAm Ende jubelt der Gast

Das große Augenmerk an diesem Wochenende lag auf dem Lokalderby in der Handball-Bezirksoberliga der Männer. Die SG Schenklengsfeld empfing hierzu die HSG Werra. Die WHO siegte am Ende deutlich.

Felix Schneider (HSG Werra WHO) muss Fabian Heidler (Schenklengsfeld) in dieser Szene gewähren lassen. Doch insgesamt setzt sich die WHO durch. Foto: Friedhelm Eyert.
Felix Schneider (HSG Werra WHO) muss Fabian Heidler (Schenklengsfeld) in dieser Szene gewähren lassen. Doch insgesamt setzt sich die WHO durch. Foto: Friedhelm Eyert.

Schenklengsfeld – Jubel hier, Tristesse da: Während der Gästeanhang "Hier regiert die WHO sang", schlichen die Akteure der Heimmannschaft enttäuscht vom Feld. Mit 32:25 (12:9) besiegte im Spiel der Handball-Bezirksoberliga Männer die HSG WHO Werra den Gastgeber SG Schenklengsfeld ungefährdet und hochverdient.

"Wir waren leider nicht in Derby Stimmung, zu schwach im Angriff und ohne Anspannung", zog SG-Spielertrainer Achim Birkel enttäuscht sein Fazit. Das 1:0 durch Benjamin Apel bedeutete die einzige Führung des Heimteams im ganzen Spiel, ehe Alex Nitsche mit seinem dritten Tor zum 3:4 traf (6.) und diesen Vorsprung in der Folge nicht mehr abgab.

Wacher, schneller und auch kämpferisch den entscheidenden Tick besser, zog der Gast danach rasch auf 8:4 davon, verlor dabei aber den agilen Nitsche durch eine blutende Platzwunde bis Spielende. "Wir haben uns dadurch aber nicht aus dem Rhythmus bringen lassen, sondern sind zusammengerückt", freute sich Gästecoach Patrick Schober über die Gesamtleistung seines Teams. Vor allem Sebastian Wolf, der den Stabilitätsfaktor bei der WHO bildete, bekam ein Extralob.

Dazu gesellte sich auch Keeper Karsten Lusky, der bereits früh den SG-Akteuren, vor allem aus dem Rückraum, den Zahn zog, während auf der Gegenseite Sascha Kepert diesmal kaum eine Hand hinter der wackeligen Deckung an den Ball bekam. Die bis dahin faire Begegnung erlebte dann einen Knackpunkt, als Gästeakteur Marc von Manger nach einer Rangelei mit Birkel die Rote Karte durch die Unparteiischen sah (27.), die dadurch ihrer insgesamt schlechten Leistung die Krone aufsetzten.

Ohne Richtung und Konzept geisterten die Herren in Schwarz durch die Partie und zogen sich den Unmut aller Zuschauer zu.

Gut, dass die Akteure die Ruhe behielten und sich aufs Spiel bis zur Pause beim 9:12 konzentrierten. Würde die Heimmannschaft nach der Pause zur normalen Torgefährlichkeit zurückkehren? Normal, weil Torgarant Christian Manske bis dahin einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte und seinem Team mit nur einem mageren Tor kaum helfen konnte. Lediglich Birkel und Apel mit jeweils fünf Treffern sowie der wieselflinke Nico Petzold mit sechs Toren hielten die SG im Spiel – zu wenig, um der WHO noch ernsthaft Paroli bieten zu können. Auch der Torhüterwechsel von Kepert zu Dietze half den Gastgebern wenig. Lediglich beim 14:16 gelang der SG in Überzahl der Anschluss.

Doch ein kleiner Zwischenspurt der HSG machte daraus schnell das 19:14 sowie das 22:15 (43.) für den Gast eine frühe Vorentscheidung. Der umsichtige Felix Schneider, Emilio Zuparic und vor allem Routinier Florian Strümpf, den auch eine permanente Manndeckung nicht am Wurf hinderte, brachten dann den Erfolg für die Kalistädter nach Hause.

SG Schenklengsfeld: Kepert, Dietze - Manske (3/2), Apel (5),Birkel (5), Steer, Fischer, Rexroth (2), Krause (2), Heidler (1), Franklin, Petzold (6), Wiegand, Echtermeyer (1)

HSG Werra WHO: Lusky, Gruner - Schneider (5), Wolf (7/2), Breitbarth (3), Lotz (1), Schäfer(3), Strümpf (5), Nitsche (3), V.Manger (1), Zuparic (3), Liehr (1), Klotz, Leyendecker

Schiedsrichter: Brüßer/Gala (Reichensachsen/Körle)

Zuschauer: 150

Siebenmeter: 2/2 - 3/2

Zeitstrafen: 2 Minuten - 4 Minuten, Rote Karte für von Manger (HSG Werra)

Quelle: Hersfelder Zeitung vom 14.10.2024 (Michael W. Rimkus)

Vorbericht: Derbyzeit in Schenklengsfeld

SG Schenklengsfeld - HSG Werra WHO (Samstag, 18 Uhr). Das nächste Derby findet in Schenklengsfeld statt. Die Spielgemeinschaft aus dem Werratal befindet sich zurzeit aufgrund einer Verletzungsmisere in einer schwierigen Lage. "Zu unseren Langzeitverletzten haben sich Bachmann und Munk hinzugesellt. Trotzdem haben wir eine gute Stimmung und wollen diese in das Spiel transportieren", sagt WHO-Trainer Patrick Schober. Seine Mannschaft müsse an ihrer Konstanz arbeiten, wobei das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torwart noch verbesserungswürdig sei. "Christian Manske ist mit seiner Torgefährlichkeit ein entscheidender Faktor für Schenklengsfeld. Seine Wege müssen wir definitiv einengen", meint Schober.

Eine Partie auf Augenhöhe erwartet SG-Spielertrainer Achim Birkel. Sein Team ist nach der aktuellen Tabellensituation leicht favorisiert. "Beide Mannschaften kennen sich sehr gut und wissen, was auf sie zukommen wird. Dabei konnte die WHO die letzten Partie immer für sich entscheiden", sagt Birkel. Mit der Unterstützung in der eigenen Halle möchte er natürlich beide Punkte einfahren. "Die HSG spielt eine gute erste und zweite Welle. Diese wollen wir versuchen zu unterbinden", fügt er hinzu.

Quelle: Hersfelder Zeitung vom 11.10.2024 (pf)