Frauen ISchlossers Doppelpack entscheidet
Die HSG Werra WHO muss sich der HSG Waldhessen in Bebra knapp geschlagen geben. Wir verlieren das Derby mit 36:35, nachdem wir zur Halbzeit noch mit 16:17 in Führung lagen. Vielen Dank an all unsere Fans, die uns auch auswärts so zahlreich unterstützt haben.
Bebra - In der Großsporthalle in Bebra sahen die etwa 140 Zuschauer am Sonntagnachmittag einen wahren Handball-Krimi, den die HSG Waldhessen glücklich mit 36:35 (16:17) gegen die HSG Werra WHO gewann. Durch den Derbysieg glichen die Gastgeberinnen ihr Punktekonto aus und finden sich nun mit 8:8 Zählern auf Rang wieder. Der Aufsteiger aus dem Werratal dagegen rutschte durch seine vierte Saisonniederlage auf Rang acht ab.
Die Gastgeberinnen zeigten sich gut erholt von der vermeidbaren 20:25-Niederlage aus der Vorwoche in Reichensachsen, liefen jedoch von Beginn an hinter den WHO-Frauen hinterher – unter anderem weil sie Gästespielerin Stefanie Deringer im Rückraum zu viele Freiheiten ließen. So konnte sich der Gast beispielsweise beim 4:6 (7.) oder 8:11 (14.) leicht absetzten, doch die heimische HSG, die wieder auf Spielgestalterin Franziska Schlosser bauen konnte, schaffte immer wieder schnell den Anschluss.
Nach 28 Minuten hatte sich der Gast um Trainer Florian Strümpf, der auf die Unterstützung zahlreicher mitgereister Zuschauer bauen konnte, bis zum 14:17 dann einen Drei-Tore-Vorsprung erarbeitet, den die Waldhessinnen bis zur Pause aber erneut auf ein Tor minderten. Dies gelang auch, da die glänzend aufgelegte Waldhessen-Keeperin Stefanie Dehnhardt ihrem Team mit zwölf Paraden den Rücken stärkte.
Nach dem Wiederanpfiff verlief das Spiel noch ausgeglichener und entwickelte sich zu einem wahren Krimi. Die Gastgeberinnen agierten nun in den Zweikämpfen und vor dem Kreis geschlossener und kamen durch Madleen Reichardt in der 37. Spielminute zum 22:22-Ausgleich.
Ab da ging die Partie hin und her. Die Gäste entfernten sich durch die Treffer von Deringer und Kathleen Liehr wieder auf 23:25 (40.), doch Eva Golkowski glich wenig später wieder aus – 28:28 (47.). Reichardt brachte in der 52. Minute dann die heimische HSG in Front, als sie zum 30:29 traf. In dieser Phase profitierten die Waldhessinnen davon, dass die Gäste ihre Lücken am Kreis nicht richtig schlossen, doch war die Partie schon beim 30:30 (54.) wieder offen.
Anderthalb Minuten vor Schluss handelte sich Deringer beim Stand von 34:34 nach einem Griff an den Hals gegen Eva Golkowski eine Zwei-Minuten-Strafe ein. In der Folge zeigten die Waldhessinnen die stärkeren Nerven und brachten durch einen Doppelschlag von Franziska Schlosser den Heimsieg unter Dach und Fach.
"Das Spiel hatte keinen Sieger verdient. Dass wir das glücklichere Ende für uns hatten, freut mich sehr für die Mädels", sagte Waldhessen-Trainer Sascha Kepert nach Spielende. Ein ähnliches Fazit zog auch sein Gegenüber. "Es war ein ausgeglichenes Spiel, das durch Kleingkeiten entschieden wurde. Wir haben bei beiden Abwehrreihen zu viele Fehler gesehen", sagte Florian Strümpf.
Waldhessen: Dehnhardt, Leinhos - Dürnbeck, Claus, Morgner 4, Brandau, Werner, Golkowski 7/2, Schlosser 9/5, S. Wendel 2, Reichardt 9, Hedrich 2/1, Jeppe 3.
Werra WHO: Stark, Jakob - Schober 3, Malsch 1, Hotzel, Trender 1, Liehr 3, Herbig 4, Knaut, Poser 7/6, Jakob, Dickhaut 5, Gernke, Deringer 11/3.
Schiedsrichter: Reyer (TG Rotenburg)
Zuschauer: 140
Quelle: Hersfelder Zeitung vom 26.11.2024 (Burghard Hauptmann)